[Rezension] V is for Virgan von Kelly Oram

Genre: Jugendbuch 

Hier gibt es keinen Link zum Buch. Da ich es nicht empfehle...

V is for Virgin (Kellywood-Dilogie 1) eBook: Oram, Kelly, Pannen ...

 
Val Jensen wird von ihrem Freund verlassen - weil sie mit dem Sex bis zur Ehe warten will. Als ihre Geschichte über YouTube viral geht, wird sie unter dem Namen Virgin Val landesweit bekannt. Das Chaos scheint perfekt, als schließlich Rockstar Kyle Hamilton vor ihr steht: Der Sänger der Boyband Tralse hat es sich nämlich zum persönlichen Ziel gemacht, sie zu verführen. Womit Kyle allerdings nicht gerechnet hätte: Val bereitet ihm ganz schönes Herzklopfen ... 


(Gehört als Hörbuch. Das Print erscheint am 29.5.2020)

Ab 14 Jahren (würde ich jetzt nicht unterschreiben!)
Kosten 12,90€
Erscheint beim One Verlag


Schon beim Titel und Klappentext war ich seeeehr skeptisch. Aber schon nach den ersten Minuten war ich überzeugt. Vollkommen überzeugt.
Dass das Buch „V is for virgins“ der Flop des Jahres werden würde.

Als erstes hat sowohl der ziemlich fade Schreibstil, den die Autorin schon als fantastisch bewiesen hat, als auch die platten und zum Teil enorm unsympathischen Charaktere mich nicht überzeugt. V, die hier dir Prota ist, habe ich Hassen gelernt. Obwohl ich sie am Anfang erst mal recht cool fand, sie steht für sich ein, macht den Mund auf und lässt sich nicht fertig machen, waren es Kleinigkeiten, viele Kleinigkeiten, die mich wahnsinnig gemacht haben. Ihre selbstsichere Art schlägt schnell in Arroganz um, sie hält sich für etwas besseres und meint auf anderen rumhacken zu dürfen. Ich finde ihre Art nicht überzeugend, eher kindisch, asozial und befremdlich.
Außerdem wechselt sie ihre Meinung im Minuten tackt. Sehr glaubwürdig. Dieses hin und her, mal so, dann doch wieder so, ist einfach lächerlich. Ihre Entwicklung geschieht innerhalb von Sekunden... und bricht dann wieder zusammen. Sie ist für mich kein ausgefeilter Charakter, mit ihr stimmt irgendwas nicht. Keine Ahnung, was sich die Autorin dabei gedacht hat. :D
Außerdem wirkt sie besseren von ihrem Glauben und das hat sie sogar richtig gruselig. Vor allem weil es ihr irgendwann nicht mehr um die freie Entscheidung geht, sonder darum anderen ihre Meinung aufzudrängen. 
Sondern ging irgendwann so weit, dass ich dachte: stoppt jemand diese V bitte mal!

An diesem Buch ist so wenig romantisch wie an einer stinkenden Socke :D vor allem nicht der Superstar, der nur die Intension hat sie flachzulegen... außerdem ist er irgendwie nur so ein Lückenfüller Charakter, der nach der Hälfte des Buchs nie wieder auftaucht. 

Klischees halten die Geschichte am Leben, aber in „V is for Virgins“ lässt sich wahrlich Klischee Bingo spielen. Und ich selbst bin nicht so ein Fan der gängigen Klischees.

Am schlimmsten aber ist der Umgang mit dem Thema Sex in diesem Buch. Sowohl Jungfrau zu bleiben, als auch mit so vielen Personen schlagen zu dürfen wie man will, ist NICHTS verwerfliches. Jede Person entscheidet selbst. Und hier beginnt des bei mir zu brodeln. V selbst wird auf ihre ach soooo langen Beine reduziert (in einer Szene) aber wenn jemandanderes heiß ist, dann ist diese Person eine schlampe. Es wird auf anderen Einstellungen und auch Zugehörigkeiten rumgehackt, dass es an Mobbing grenzt. Tolles Beispiel...!
Der Grund weshalb V Jungfrau bleiben will, finde ich auch etwas lachhaft. Nicht, dass sie warten will zur Ehe. Sondern was ausschlaggebend ist, war mir ebenfalls zu platt.

Die Storyline war irgendwie nichts besonderes. Weder sonderlich überzeugend, noch richtig schlecht. Obwohl ich ja sagen muss, dass es klar war, dass irgendein hotter Musikstar (und natürlich ist er so unglaublich Hot, dass V alles um sich herum vergisst)von ihrer Einstellung erfährt und versucht sie zu knacken. Es ist ja auch so etwas besonderes eine Jungfrau zu beglücken, als mit einer Frau zu schlafen, die weiß was ihr gefällt... (wofür man übrigens als schlampe abgestempelt wird, aber das ist ja Ok weil V es macht)
Ihre Kampagne finde ich grundsätzlich ich schlimm, aber sie führt tatsächlich Krieg gegen die Sexualität. Die jeden selbst überlassen sein solle!
Es sind aber eher die Personen in diesem Buch und ihr Verhalten, dass V is for Virgin so schlecht machen.
Die Antagonistin Olivia wird als böse und “Tochter des Satans“ dargestellt, ich finde ihr Verhalten a) gewollt und b) Unglaubwürdig...  absolut nicht authentisch. Man merkt, dass die Autorin zwanghaft versucht hat, ein High school Drama zu erschaffen, wie man es von einschlägigen Filmen kennt. Das ging aber nach hinten los in diesem Buch. Viel zu aufgesetzt und gewollt.
Vs beste Freundin Cara, ist ebenfalls seltsam. Irgendwie ist sie komisch. Es sind die Dinge die sie sagt und tut, dir einfach unpassend sind. Allein, dass sie V dafür lobt, dass sie Olivia als schlampe bezeichnet hat, hat mich die Augenbrauen hochziehen lassen. Der Witz an der Geschichte ist, dass V andere als schlampe bezeichnet, sich aber selbst sehr billig anzieht, wenn sie sich „rausputzt“. Push-Up, Mega Minirock, hohe Stiefel. Hab mit allem kein Problem, aber wer andere beleidigt, sollte dich an die eigene Nase fassen. Schone Doppelmoral...
Ich kann Vs Darstellung ihrer besten Freundin, nicht unterschreiben... ich sehe sie ganz anders. Auch wenn Cara im Laufe des Buches eine Entwicklung durch macht, die mir eher zugesagt hat. 
Auch fehlt mir einiges an tiefe in diesem Buch.
Von Spannung oder knistern zwischen den Charakteren ist nichts wirklich zu spüren. Bei mir kamen die Gefühle auf jeden Fall nicht rüber. Leider waren auch jeder Schlagabtausch und jede Auseinandersetzung weder witzig, cool noch stark. Eher total 0815, genau so wie man es schon hundert mal gelesen hat. Irgendwann lutscht sich das aus. Hier hätte ich mir mehr Originalität in Sache kreative Dialoge gewünscht und weniger „in deinen Träumen“.

Aber auch der Hass auf ihre ach so gemeinen Mitschüler kam nicht rüber. Da ist die Autorin nämlich selten ins Detail gegangen und hat nur beschrieben, wie gemein doch alle sind. Genau so wenig würden Vs Gefühle dargestellt. Ab und an hat man einen Einblick bekommen, aber so wenig Details wurden verraten, dass ich ihr Verhalten nicht nachvollziehen komme, da es für mich keinen Grund gab sich so zu verhalten. Hätte die Autorin ihre Gefühlswelt mehr ausgebreitet, vielleicht hätte ich dann mehr Empathie für V oder eben mehr Hass auf ihre Antagonistin. 
War aber nicht so. Hier also ein Grund, weshalb ich den Roman als flach und platt beschreiben.

Und auch finde ich den Roman gefährlich. Jugendliche die dieses Buch lesen, könnten einen völlig falschen Bezug und Umgang zu und mit diesen Themen bekommen.
Was ist so ungewöhnlich daran, mit 17 Jahren noch Jungfrau zu sein? Wieso sollte deshalb keiner mehr mit ihr ausgehen wollen?
Nur weil eine andere Reihe der Autorin so stark war, muss man nicht alles übersetzten. In Amerika mag es dafür vielleicht einen richtigen Markt geben. Hier nach Deutschland passt das Buch weniger.


Das Cover ist schön. Lässt sich anschauen. Ich mag rosa sehr gerne, es ist aber ein typisches Cover von diesem Verlag.


Wie man meiner Rezension über dieses Buch entnehmen kann, habe ein sehr niedrige Meinung von dem Buch, aber weil ich den Umgang mit dem Thema schlecht und gefährlich finde: jede Person darf (vor allem was ihr sexualverhalten angeht) sein wie sie will! Ganz gleich wofür man sich entscheidet, es ist in Ordnung.

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