Interview mit der Autorin Judit Müller



Regionale Autoren Südbadens



Judit Müller, die sowohl kulturell als auch sportlich Interessiert ist, studiert Soziale Arbeit in Freiburg und freut sich auf die Zeit nach dem Studium. Sie liebt Herr der Ringe, könnte sich niemals vorstellen einen Charakter zu schreiben und zu beschreiben, der keine Musik mag, weil Musik für sie überlebenswichtig ist.






Wie schön, dass ich dich vor einigen Wochen bei dem Bücherstammtisch kennenlernen durfte und dein Buch lesen konnte.

Leinani: Liest du selbst gerne Dystopische Bücher oder hast du andere Vorlieben?

Judit: Ich bin Bücherwurm, habe also keine besondere Vorliebe für Dystopien. Generell liebe ich Dramen, die sich in jeden Genre abspielen dürfen... und zur Zeit habe ich eine Phase, in dem ich mich für reale Geschichten, auch gerne historische interessiere.

Leinani: Wie bist du dieses Buch angegangen? Hast du dir vorher Weltuntergangs Filme angeschaut und dich inspirieren lassen?

Judit: Tatsächlich war genau das der Fall – ich habe zu der Zeit, als der erste Entwurf entstanden ist, eine Reihe von dystopischen Filmen gesehen. Und irgendwie habe ich mir da die Frage gestellt, was aus all den Kindern in einer solchen Welt wird, da sie oft nur als Nebencharaktere oder zu rettende Objekte vorkamen. Aber es muss ja auch
eine ganze Reihe von Kindern geben, die ihre Eltern verlieren und dann alleine sind, ohne Beschützer – und genau dieses Schicksal hat mich interessiert.

Leinani: War es schwer für dich mit dem Thema umzugehen? Wenn ich mir vorstelle, ich würde so ein Buch schreiben,  würde ich allein von der Planung schon Albträume bekommen. Ich bin ein kleiner Angsthase. ;)

Judit: Auch wenn das vielleicht komisch klingt, aber mich fasziniert dieser Gedanke eher, als dass er mir Angst macht. Als Autorin hat es ein wahnsinniges Potential, alle Dinge, die wir in unserem „normalen“ Leben haben, den Menschen wegzunehmen und zu sehen, was dann übrig bleibt. Was es aus den Menschen macht, alles zu verlieren, welche Eigenschaften ihres Charakters übrig bleiben...

Leinani: Du bist eindeutig mutiger als ich. :D
Wie würdest du dich bei einer solchen Apokalypse verhalten? Welcher Typ wärst du?

Judit: Schwierige Frage... ich glaube, ich würde tatsächlich eine ganze Weile überleben. Ich hatte in der Vergangenheit schon ein paar schwierige Situationen zu meistern – unter anderem einen schweren Unfall – und bisher konnte ich mich auf alle meine Schutzengel verlassen.
Allerdings bin ich sicher, dass ich zum Überleben andere Menschen brauche – ich bin jemand, der nicht gerne auf Dauer alleine ist und in schwierigen Situationen habe ich gerne vertraute Personen um mich.

Leinani: Kannst du dich selbst in den Personen wieder finden? Oder hast du beim Schreiben reale Personen an derer du dich orientierst?

Judit: In dieser Geschichte gab es tatsächlich eher weniger reale Vorbilder als in manchen meiner anderen Geschichten.
Allerdings hat Judy eine Namensschwester – die Hubschrauberpilotin aus dem Film „Avatar“. Die heißt zwar Trudi, aber das habe ich ewig nicht richtig verstanden =D Ansonsten teilen alle meine Charaktere meine eigene Liebe zur Musik. 

Leinani: Hast du eine Lieblingsszene und einen Lieblingscharakter (aus deinem Buch)?

Judit: Lieblingsszene: Auf dem Sprungturm, das Gespräch zwischen Judy und Michael – die Szene habe ich wahnsinnig gerne geschrieben. Und mein stiller Held ist Luke – ich hoffe, dass er die Beachtung bekommt, die er für seinen Mut verdient.
Ansonsten liebe ich Alexander, ich hätte gerne sehr viel mehr über ihn und seine Entwicklung geschrieben – vielleicht kommt das irgendwann noch.

Leinani: Aha, aha. :D Ich mag die Szene in der Ruine sehr gerne, aber da verrate ich jetzt nicht mehr drüber. ;)
Wie lange hat der Traum von einem veröffentlichtem Buch gedauert? (Überlegtzeit, Schreibzeit, Überarbeitung, Verlagssuche etc)?

Judit: Lange, lange... die ersten paar Seiten gab es schon 2012 – die könnte man heute nicht mehr mit meinem Buch in Verbindung bringen. Richtig runtergeschrieben habe ich alles dann 2014, aber auch immer mit so vielen Pausen, dass ich die genaue Zeit nicht mehr sagen könnte. Und dann habe ich über Jahre immer wieder Verlage angeschrieben (mehr oder wenig regelmäßig), bis es 2017 endlich gute Nachrichten gab.

Leinani: Wie und wo schreibst du am liebsten?

Judit: Ich kann überall schreiben, am liebsten aber in meinem Freiburger Lieblingscafé. Ich mag es, wenn um mich
herum ein bisschen Leben herrscht und ich nicht vollkommen abgeschottet in meinem Zimmer sitze.
Vollkommen im Gegensatz dazu ist meine zweitliebste Schreibzeit mitten in der Nacht in meinem Bett – da ist es dann ganz still und ich bin meistens produktiv :) Aber bitte nicht fragen, was da die Logik dahinter ist.

Leinani: Werden wir noch mehr von dir zu lesen bekommen?

Judit: Auf jeden Fall, wenn ich mich dieses Semester durch meine fünf Hausarbeiten gekämpft habe, arbeite ich
konzentrierter an meinem neuen Projekt.
Und ich versuche auch, meine Gedichte und Kurzgeschichten aufzubereiten und in einem Gedichtband
zusammenzufassen. Neugierig?

Leinani: Das freut mich als Leserin natürlich sehr zu hören. Mir gefällt der Aspekt von Freundschaft in allen Facetten die du in „To Keep You Safe“ beleuchtest sehr. Außerdem hast du mich oft zum Nachdenken angeregt, ohne dabei mit dem Finger auf etwas zu zeigen oder zu den Leser zu kritisieren. Ich hoffe sehr, bald mehr lesen zu können von dir! Viel Erfolg bei deinen neuen Projekt ;) *Seid gespannt*

Funfaktes:



Meer oder Berge: Definitiv Berge, immer wenn ich bisher am Meer war haben mir meine Alpen gefehlt.

Hund oder Katze: Und Katzen, ich habe ein bisschen Angst vor Hunden.

Hardcover oder Taschenbuch: Taschenbuch, ist leichter zum mitnehmen. Und ich mag es tatsächlich, wenn ein Buch zerlesen und geliebt 
aussieht.

Lieblings Ort zum Lesen: Mein Lieblingscafé mit einer großen Tasse Schwarztee. Oder wahlweise jedes andere Café.

Lieblings Buch: Das ist eine fast unmögliche Frage... aber wenn es nur eines sein darf, dann „Der Herr der 

Ringe“. Oder „Der Joker“. „Die Kinder von Theresienstadt“. „Kleine große Schritte“...ok,ok, ich kann mich nicht einschränken.

2 Kommentare:

  1. Hallo Leinani,

    ich kannte Judit Müller gar nicht, aber nachdem ich dein Interview gelesen habe, ist sie mir sofort sympathisch. Ich sollte auch mal in ein Café gehen und schreiben - vielleicht bin ich dann produktiver :)
    Ich kann total nachvollziehen, dass sie sich nicht auf ein Lieblingsbuch festlegen konnte. Mir würden auch direkt fünf Bücher einfallen, die zu meinen liebsten Büchern gehören.
    Ich folge dir schon länger auf Instagram und bleibe nun auch hier als fleißige Leserin hier :)

    Liebe Grüße
    Emily von Mein Schreibtagebuch

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    1. Hallo liebe Emily,

      Judit ist wirklich eine total tolle Frau. :)
      Oje... Lieblingsbücher. Ja, das ist so ein Thema :D Mir fallen da auch seeehr viele ein ;)

      OH! Vielen dank *.* Ich weiß sogar wer du bist :D
      Ich schaue gleich mal bei dir vorbei.<3

      Ganz liebe Grüße
      Leini

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