[Rezension] C'est la fucking vie von Michaela Kastel


Rezensionsexemplar                     Gerne: Jugendlife

C'est la fucking vie kaufen


Die 18-jährige Sanni hat bisher ein wildes, freies Leben geführt, bei dem Partys, Alkohol, Drogen und Sex auf der Tagesordnung standen. Mit dem Abitur in der Tasche interessiert es sie nicht, was nach dem Sommer sein wird. Niko beschäftigt hingegen, wie er es seinen strengen Eltern rechtmachen kann. Doch trotz aller Unterschiede verbindet Sanni und Niko eine ganz besonders tiefe Freundschaft – die vor allem für Niko mehr als nur Freundschaft ist.
Alles ändert sich, als die beiden unverhofft miteinander im Bett landen. Zum ersten Mal konfrontiert Niko Sanni mit seinen Gefühlen und stellt sie vor die Wahl: Beziehung oder ein Ende der Freundschaft. Sanni ist hin- und hergerissen, empfindet sie doch auch mehr für Niko. Aber kann Sanni für die Liebe wirklich ihre Freiheit aufgeben?

Ab 14 Jahren
Kosten 18€


Erschienen beim Ueberreuter Verlag

Als erstes beeindruckt einen doch dieses unglaublich schöne Cover, das blicke magisch anzieht. Normalerweise fange ich nicht mit dem Äußeren einen Buches an, denn am wichtigsten sind ja die inneren Werte.. äh der Inhalt. Aber in diesem Fall, muss ich damit anfangen. Für mich dieses Jahr das schönste Cover!


Nun aber zu wichtigsten Teil:
Die ersten Seiten haben mir wahnsinnig gut gefallen, der poetische Schreibstil hat mich richtig gefangen genommen und ich habe so eine besondere Grundstimmung vernommen, die der Anfang des Geschichte vermittelt hat. Allerdings war ich dann genau so schnell irritiert wie fasziniert. Die Protagonistin spricht jemanden mit Du an, mal etwas anderes, aber auch recht kompliziert und anfangs hatte ich große Probleme, zu begreifen wer eigentlich damit gemeint ist und generell Personen auseinander zu halte. Dazu kam dann auch noch, dass der Schreibstil von Autorin Michaela Kastel, der mir anfangs gefallen hat, zu viel wurde, zu unverständlich, zu eigen. Nach den ersten Seiten konnte ich dann gar nichts mehr mit Geschichte und Schreibstil anfangen. Gar nicht schön! Aber ich habe weitergelesen, wollte nicht aufgeben und obwohl der Schreibstil im weiterhin Probleme bereitet hat, war ich dann von der Geschichte doch wieder ganz angetan. Sie hat mich komplett überrascht und in eine ganz andere Richtung geführt, als man meint. „C’est la fucking vie“ ist wirklich nicht vorhersehbar und irgendwie auch eine Szene die aus dem Leben geschnitten sein könnte, so verrückt und wirr und anders sie auch ist. Man hat wirklich das Gefühl, hey das könnte echt passiert sein. Das Buch ist nicht rosarot und Friede Freude Eierkuchen, im Gegenteil, es zeigt unglückliche Momente, Höhen und Tiefen, ungeschminkte und harte Realität und ist so gar kein Buch, für leichte und gemütliche Stunden am Nachmittag. Aber genau das macht „C’est la fucking vie“ aus!
Dieser Roman hat es in sich, etwas auf das weder das süße Cover noch der Klappentext Hinweise. Seit also auf eine Überraschung vorbereitet. Das hat mir seeehr gut gefallen, es war so nah und real und dadurch so spannend.
Obwohl das Buch am Anfang recht ruhig ist, sich fast schon zieht, wird es dann mit jedem Kapitel immer interessanter.
Gefüllt ist das Buch mit einigen wunderbaren und bewegenden Sätzen, die sich hervorragend als Zitate auf Karten oä machen würden.

„Ich glaube, allmählich verstehe ich, was es heißt, in einer Beziehung zu sein. Es geht nicht um Hingabe, sondern um Aufopferung. Vielleicht sind Hingabe und Aufopferung sogar ein und dasselbe. Ich wünschte, Liebe wäre simpel.“

Die Charaktere sind mit nicht unbedingt sympathisch oder ans Herz gewachsen, dafür sind sie einfach zu echt. Ihre Sprache ist derb, ihr Verhalten altersgemäß und vor allem Sanni ist ganz sicher kein leichter Charakter. Und doch muss ich sagen, dass auch diese tatsächlich unglaublich zugesagt hat. Das waren echte Menschen, nicht perfekt, nicht allmächtig, sondern wie Du und Ich und genau das, hat dem Buch eine ganz besondere Note gegeben. Wirklich toll! Die Personen sind wirklich toll gezeichnet und in ihr Facettenreichtum so individuell und herausstechend wie wir alle es sind!
Man kann sie nicht wirklich lieb haben, aber sich in die hineinversetzten, auch wenn man nicht jede Handlung nachvollziehen kann.

In diesem Roman steckt mehr als eine kitschige Lovestory und einen einfachen Schreibstil, der sich locker runterlesen lässt, bekommt man auch nicht serviert, aber man bekommt eine Geschichte die abgefahren und doch authentischer ist, als vieles was man sonst so auf den Markt momentan findet. Hier wird nichts schön geredet, hier geht es auch mal zu Sache und wer ein perfektes, romantisches Happy End haben möchte, ist mit „C’est la fucking vie“ nicht gut beraten, aber alle anderen, die Lust auf eine besondere, etwas andere und echte Story haben, sind es definitiv.

Gerne würde ich dem Buch von Michaela Kastel fünf Sterne geben, doch da ich durchgehend mit dem Schreibstil gehadert habe und auch einige Male gestolpert bin und Sätze mehrfach lesen musste, muss ich was abziehen. Da mich aber alles andere überzeugt hat und auch der Schreibstil nicht schlecht nur gewöhnungsbedürftig war, komme ich auf vier von fünf Sternen.
Auch eine Leseempfehlung bekommt das Buch aus dem Ueberreuter Verlag von mir.


XOXO eure Leini

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