Gone with the Heat von Jensen & Schiesser

Rezensionsexemplar                                 Genre: Gay-Romance




Aidan ist 15 Jahre alt, schwul und lebt in den konservativen Südstaaten der USA, in Georgia. 
Er fühlt sich in seiner Familie geliebt, doch er weiß, dass es ein Geheimnis um seine Herkunft gibt. Außerdem ist da der kühle und distanzierte Großvater, der prinzipiell so tut, als gäbe es den Jungen nicht. 
Aidan ist in seinen besten Freund verliebt und beide gehören zur Fangemeinde eines Werks namens Gone with the Heat. Das Buch, dessen Titel an das große Südstaatenepos erinnern soll, wurde vor ein paar Jahrzehnten schon einmal veröffentlicht - fand damals aber kaum Anklang. Jetzt wurde die Liebesgeschichte zwischen einem Jungen aus gutem Hause und einem Redneckbiker - die zu einer Zeit spielt, in der Homosexualität in Georgia noch strafbar war - erneut veröffentlicht und hat eingeschlagen wie eine Bombe. 
Der eigentlich schüchterne Aidan findet durch die Geschichte über die verbotene Liebe den Mut, seine Familie dazu zu drängen, ihm die Wahrheit über seine Herkunft zu erzählen und sie mit seiner Sexualität zu konfrontieren. Die Reaktionen fallen sehr unterschiedlich aus und Aidan drückt seinem Großvater seine Ausgabe von Gone with the Heat in die Hand, in der Hoffnung, in dem alten Mann das Verständnis zu wecken, dass Liebe niemals falsch sein kann. 
Während das Leben für Aidan anschließend normal weitergeht, entfaltet sich für den Leser die tragisch-schöne Geschichte von Will und Heath in Gone with the Heat. 
Im Sommer 1979 lernen sich die beiden in einer Bikerbar kennen, in die der sonst so schüchterne Will seine beste Freundin begleitet hat. Trotz aller vermeintlicher Unterschiede finden er und der Redneck schnell Gemeinsamkeiten und verlieben sich ineinander. Doch in einer Gesellschaft, in der ihre Liebe sowohl aus rechtlicher als auch aus moralischer Sicht verboten ist, sehen sie sich von vornherein mit allerlei Hindernissen konfrontiert. 

Kostet 15,90€
Erschienen beim Himmelstürmer Verlag

Dieses Buch ist wirklich etwas Besonderes.
Es handelt von zwei Liebesgeschichten die mit dem Hass und dem Unverständnis ihrer Umwelt kämpfen müssen, eine mehr als die andere. Diesen inneren wie äußeren Kampf mit den eigenen Gefühlen, der Meinung der anderen und der Liebe zu einer gleichgeschlechtlichen Person, hat mich sehr mitgenommen und tief berührt. Manchmal ist mir das Herz übergequollen vor unerfüllter Liebe, manchmal sind mir vor Zorn über Ungerechtigkeiten Tränen in die Augen gestiegen.
„Gone with the Heat“ , wirklich emotional und bewegend, erzählt nicht nur von der Beziehung zwischen den Männern, sondern schockt auch mit seiner Aktualität.
Das Setting für beide Erzählstränge ist toll gewählt und der Südstaaten-Flair, der die gute gezeichneten Charaktere umgibt, toll recherchiert und umgesetzt. Aidan, Prota der Gegenwart, und ganz besonders Will, Prota im Jahre 1979, haben es mir angetan.
Beides ganz besondere Männer, mit viel Gefühl und Tiefgang, an deren Gedankenwelt wir wunderbar teilhaben dürfen und in deren Lebensabschnitt einen scharfen Blick gewährt wird.

Mit dem Schreibstil der beiden Autorinnen selbst hatte ich keinerlei Probleme, er liest sich sehr, sehr flüssig und leicht, auch ist er sehr anschaulich und detailliert, was einem das Gefühl gibt dabei zu sein. Man merkt beim lesen richtig wieviel Herzblut darin steckt.
Einzig das Korrektorat hätte besser bzw. sauberer Arbeiten können, ein Punkt der zwar schade ist, aber nicht zu Lasten der Autorinnen oder des Buches geht.

Ein toller Coming-Of-Age Roman, der aber nicht nur zeigt, wie Liebe sich über alle Hindernisse hinwegsetzte kann, sondern auch aufdeckt, wieviel im Bezug auf schwule und lesbische Liebe immer noch schief läuft. Es öffnet die Augen, sensibilisiert und berührt durch seine besondere, ja einzigartige Geschichte und Erzählweise. Genau das was wir an Lektüre brauchen.

Ich gebe dem Buch 5 Sterne und eine Leseempfehlung. Wirklich Leute!
Bitte lest dieses Buch!

XOXO eure Leini 

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