Verkleidet als Junge. Auserkoren vom Prinzen. Mächtig wie Magie.
Schon der Einstieg in The Night Ends With Fire hat mich völlig überzeugt. Der Anfang ist unglaublich stark, und ich war sofort in der Geschichte drin – ohne Umwege, ohne Stolpersteine. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, mit einem tollen Tempo und einer packenden Dynamik, die mich sofort mitgerissen hat.
Was ich mir ebenfalls stärker gewünscht hätte, ist das Worldbuilding. Ich liebe es, wenn ich mir die Welt ganz genau vorstellen kann – Landschaften, Häuser, Dörfer, Wälder. Hier blieb vieles eher vage, besonders in den ruhigeren Passagen. Mir fehlten manchmal die Bilder im Kopf, die für mich beim Lesen einen großen Unterschied machen. Gerade bei Fantasy ist es für mich ein echter Mehrwert, wenn die Welt greifbar wird – das hätte dem Buch zusätzlich Tiefe gegeben.
Auch wenn sich die Geschichte zwischendurch mal ein wenig gezogen hat, waren das zum Glück eher kurze Phasen. Der Großteil liest sich wirklich flüssig, spannend und emotional mitreißend. Was mich besonders begeistert hat, war die Dynamik zwischen den Figuren. Die Beziehungen sind glaubwürdig, greifbar und gut geschrieben – egal ob es sich um Freundschaft, Feindschaft oder vorsichtige Nähe handelt. Selbst Charaktere, die ich nicht unbedingt mochte, waren interessant gestaltet und haben zur Handlung beigetragen. Das hat für mich viel zur Tiefe der Geschichte beigetragen.
Und ja – die Mulan-Parallele ist nicht zu leugnen. Aber: Ich konnte sie ziemlich gut ausblenden. Wenn man sich davon löst, entdeckt man eine eigene, spannende Geschichte, die ihren ganz eigenen Sog entfaltet.
Ein echtes Highlight ist übrigens die Aufmachung: Das Cover ist wunderschön, der Buchschnitt ein Traum und die Karte im Innenteil extrem hilfreich. Ich liebe es, wenn man sich auch optisch in einer Welt verlieren kann – und das ist hier definitiv gelungen.
Fazit: The Night Ends With Fire überzeugt mit einem starken Einstieg, spannender Handlung und einer intensiven Figuren-Dynamik. Ein paar Schwächen beim Worldbuilding und der emotionalen Logik der Protagonistin fallen im Gesamteindruck kaum ins Gewicht. Wer Geschichten mit Mut, Magie und innerem Wachstum mag, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen.



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