[Rezension] Cassardim - Jenseits der Goldenen Brücke von Julia Dippel



Rezensionsexemplar                                 Genre: Jugend-Fantasy





Amaia ist gerade sechzehn geworden – zum achten Mal. Warum ihre Familie so langsam altert und warum sie keinem ihrer fünf Geschwister ähnelt, möchte Amaia unbedingt herausfinden, aber ihre Eltern tun alles, um dieses Familiengeheimnis zu wahren – ständige Umzüge, strenge Regeln und Gedankenkontrolle inklusive. Amaia sieht ihre Chance gekommen, als ihre älteren Brüder eines Tages einen Gefangenen mit nach Hause bringen: den geheimnisvollen wie gefährlichen Noár, der ebenso wenig menschlich ist wie sie. Doch dann wird Amaias Familie angegriffen und plötzlich ist Noár ihre letzte Hoffnung: Er verlässt mit ihnen die Menschenwelt und bringt sie nach Cassardim, ins Reich der Toten, wo Amaia zwischen Intrigen, Armeen, lebendig gewordenen Landschaften, unwirklichen Kreaturen und mächtigen Fürstenhäusern endlich ihre Antworten findet – und ihr Herz verliert.
Ab 13 Jahren
Kostet 17€
Erschienen bei Planet!




Cassardim fängt sehr sanft an und ermöglicht es dem Leser mit in die Handlung einzusteigen, ohne das erst mal viele Fragen aufgeworfen werden oder man beim lesen nicht hinterher kommt. So etwas liebe ich. Das langsame heranführen an eine Geschichte, ist mir leider als Knall auf Fall in eine Handlung geworfen zu werden, die mir erst mal fremd ist. Natürlich braucht es dennoch Punkte die einem dazu bringen weiter zu lesen und Julia Dippel schafft es durch interessante Charaktere und einige Geheimnisse, den Roman, trotz ruhigem Anfang, spannend zu machen. 
So geht es auch in dem Buch weiter. Nach und nach werden interessante Details verraten, einiges an Spannung baut sich auf und fragen werden aufgeworfen, die stetig einen Spannungsbogen aufbauen.
Obwohl Cassardim insgesamt sehr ruhig bleibt, macht es die Autorin durch eine neue und unbekannte Welt spannend. Und diese Welt jenseits des Nebels ist unglaublich aufregend und bringt einige Überraschungen.
Das Worldbuilding in Cassardim ist wirklich einzigartig, fantastisch, aufregend und oft wünscht man sich, wirklich in die Welt zu fallen.

Die Protagonistin Amaia, die mir zu Beginn super sympathisch war, wurde immer schwächer, bis ich sie nicht mehr mochte.
Ihr Art ist mir unbegreiflich. Sie ist eine Mischung aus Jammerlappen und Langweilerin. Mir ist nicht begreiflich wie man alles so hinnehmen kann, so wenig fragt und alles mit sich machen lässt.
Auch ihre Zuneigung zu Nóar ist mir unbegreiflich. Er ist der typische Bad Boy mit Arschloch Allüren, die ich super unsympathisch und wenig sexy finde. Ich konnte mit seiner Art gar nichts anfangen und auch nicht mit der Beziehung der beiden.
Amaia macht zwar eine Entwicklung durch, aber diese ist plötzlich da. In der einen Sekunde ist sie diese nervige, bemitleidenswerte und jammernde Nuss und im nächsten Moment total stark. Das war unglaubwürdig. 

Andere Charaktere wie Mo waren mit dafür um so sympathischer und sind mir ans Herz gewachsen. Auch toll finde ich, dass die Charaktere sich in ihrer Art treu bleiben und auch die Antagonisten waren, wenn auch natürlich unsympathisch, wirklich toll ausgearbeitet. 

In dem Buch passiert unglaublich viel. Jede Menge kleine Szenen schmücken das Buch aus und ich liebe diese Fülle eigentlich. Hier waren aber einige Szenen völlig unnötig und sind viel zu kurz geraten. Damit waren sie für mich sehr fragwürdig und echt unnötig.

Den Schreibstil von Julia Dippel finde ich ganz, ganz toll und wirklich fesselnd. Meine Güte, die Frau kann schreiben!
Sie kann so toll mit Worten umgehen und hat eine faszinierende Sprache.
Dennoch ist mir eine Szene vom Schreibstil her negativ in Erinnerung. Da ich nicht Spoilern will, kann ich diese nicht explizit nennen, da diese erst später im Buch ist. Aber da habe ich mich mit der Art echt schwer getan und mich gewundert.



An sich finde ich das Cover ganz hübsch, allerdings finde ich die junge Frau komisch - ihre Kopfhaltung ist wirklich sehr seltsam.

Cassardim ist ein tolles, packendes und unglaublich gut ausgearbeitetes Fantasybuch für Jugendliche.

Wegen der immer schwächer werdenden Prota und der mir nicht verständlichem Romanze mit dem Loveinterest und dem Schreibstil der mir an einer Stelle gar nicht gefallen hat, ziehe ich 1 Sterne ab. Dennoch bekommt das Buch aber eine klare Leseempfehlung, denn es ist gut, mehr als gut, und ich werde es auf jeden Fall wieder lesen. 

XOXO eure Leini

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