[Rezension] Das Herz der Zeit - Die unsichtbare Stadt von Monika Peetz

Rezensionsexemplar                                                         Genre: Jugend-Fantasy



Lena: Ein Mädchen ohne Vergangenheit. Aber mit tausend Fragen. Und nicht einmal ihre beste Freundin Bobbie kann sie beantworten, obwohl sie sonst immer alles weiß.
Dante: Ein Junge mit verschiedenfarbenen Augen. Er kommt aus einer anderen Welt. Und vielleicht hat er die Antworten, nach denen Lena sich so sehnt.

Eine geheimnisvolle Uhr mit acht Zeigern verbindet ihre Welten.
Eine Reise beginnt, die die Grenzen des Vorstellbaren sprengt.


Ab 12 Jahren
Erschienen bei Wunderlich Verlag (Rowohlt)
Kostet 18€

Rezension:
Dank des wunderschönen Covers und dem Thema, dass sich um Zeitreise dreht, musste ich dieses Buch unbedingt lesen. Außerdem hat mich der U4 Text sehr  angesprochen. Danke also an den
Verlag, für das Reziex!


Das Thema rund um Zeitreise hat mir einfach toll gefallen und hat andere Aspekte beleuchtet, als wir aus anderen Zeitreisebüchern bereits kennen. Das hat mich sehr positiv überrascht und ich war sehr schnell in der Geschichte um Lena und Dante gefangen.
Man erfährt gleich am Anfang von "Das Herz der Zeit", wie schwer Lena es hat. Nicht nur mit der Familie in der sie lebt, ihre Cousinen sind echt frech und lassen kein gutes Haar an Lena und ihre Tante die wenig Verständnis für sie aufbringt, sondern auch in der Schule hat sie Probleme. Dort kann sie sich einfach nicht konzentrieren und schweift in Gedanken immer wieder zu Tagträumerin ab. Ich dachte am Anfang, dass Lena ADS/ADHS haben könnte und da mir diese Krankheit nicht unbekannt ist, habe ich Lena sehr gut verstehen können. Man könnte sie als kindlich bezeichnen, ich finde aber eher, dass sie sich in einer schwierigen Phase zwischen Kind und Jugendlichen befindet und man merkt ihr an, dass sie etwas besonderes ist. Sie fällt einige folgenschwere Entscheidungen im laufe ihrer Reise durch die Zeiten, die einige Rückschlage bereit halten. Es hat mir gefallen, dass Lena aus ihren Fehlern lernen musste, vor allem weil sie daran gewachsen ist. Ihr Charakter hat sich im Laufe des Buches stark gewandelt und sie ist reifer geworden, hat an Naivität verloren und hat sich weiter entwickelt. Das war auch wichtig, denn manchmal musste ich über sie und ihre Entscheidungen den Kopf schütteln.
Lena war mir dennoch eine sehr sympathische, mutige Prota, die ich gerne auf ihrem Abenteuer durch die Zeit begleitet habe. Dieses Abenteuer war wirklich aufregend und da ich Zeitreisen wirklich toll finde, hatte ich viel Freude mit der Geschichte.
Als Leser sollte man nicht mit einem dramatischen Start rechnen, es beginnt sehr langsam und lässt dem Leser viel Zeit in die Geschichte reinzukommen. Ab der Mitte wird es dann richtig aufregend und hält den Leser bei Atem.
Es gab einige unerwartete Wendungen, die mich sehr überrascht haben und dafür gesorgt haben, dass man den Handlungsverlauf nicht vorhersehen kann. Wirklich toll!
Leider sucht man vergeblich nach Erklärungen nach dem wie und warum, möglicherweise erklärt sich das aber noch in den Folgebänden. Muss ja auch nicht alles gleich erklärt werden ;) Die Autorin hat mich ganz schnell am Zipfel gehabt und ich wollte  unbedingt wissen, was es mit all diesen Geheimnissen auf sich hat. Die Spannung wurde einfach toll aufgebaut und gehalten.
Die "Revison" in der unsichtbaren Stadt fand ich richtig unterhaltsam und hat beim Lesen viel spaß gemacht.
Ihre beste Freundin Bobby ist einfach toll, einer der sympathischsten Charaktere in "Das Herz der Zeit". Sie steht zu Lena, hält zu ihr und ist sehr sympathisch. Man kann gut mit ihr mitfühlen wie sie unter ihrer Helikopermutter leidet und über einige der Szenen musste ich wirklich lachen. Bobby muss einfach in meiner Rezension besonders erwähnt werden.
Die anderen Charaktere hat Monika Peetz toll eingebaut und man merkt richtig, dass sie alle dazu gehören und wichtig sind. damit die ganze Geschichte funktioniert.
Dante kann ich bis jetzt noch nicht so ganz einschätzen. Zwar haben wir in dem Buch Zeit ihn in seinen Kapiteln kennenzulernen, dennoch war er für mich nicht so greifbar und erschien mir nicht lebendig, wie zB Bobby und auch Lena. Ich bin gespannt, wie er sich noch entwickelt.

Am Anfang störte mich ein bisschen die Wortwahl der Autorin. "Sie wischte ins Bad." Damit konnte ich am Anfang leider nicht so viel Anfangen und habe den Satz ein paar Mal lesen müssen, um zu verstehen was damit gemeint war. Das ist mir leider öfters passiert, aber ich habe einfach darüber hinweggesehen.
Ein bisschen hat mich auch gestört, dass Lena sehr wenig hinterfragt hat und ihr auch, vor allem als sie in die unsichtbare Stadt kam, auch niemand etwas von sich aus erklärt hat. Anstatt Fragen zu stellen, so auch über den Chronmometer, scheint sie die Situation einfach hinzunehmen. Hätte Lena mehr Fragen gestellt, hätten diese Antworten dem Leser auch weitergeholfen.

Sehr schön finde ich auch die Kapitelüberschriften in "Das Herz der Zeit", die zum jeweiligen Inhalt passen und Freude auf mehr machen.
Der Erzählstil ist sehr angenehm und zieht einen, trotz wunderlicher Wortwahl an manchen Stellen, direkt in die Geschichte hinein, der Schreibstil lässt sich als sehr jugendlich und einfach beschreiben und richtet sich eher an jüngere Leser. Daher lässt sich das Buch sehr schnell durchlesen und glänzt durch tolle Fantasyaspekte, weshalb man sich einfach in die Geschichte fallen lassen kann und besticht durch die tolle Idee.


Die verspielte Uhr auf dem Cover spiegelt toll den Inhalt wieder. Es ist einfach wunderschön anzuschauen, ein echter Hingucker und läd dazu ein, es in die Hand zu nehmen und über die erhabenen Muster zu streichen. Das Buch hat in meinem Bücherregal einen Sichtplatz bekommen, denn das Cover ist eines der schönsten seit langem!

"Das Herz der Zeit" erzählt nicht nur von Magie und einer Reise durch die Zeit, sondern auch von Freundschaft, Liebe, Trauer und Verlust und dem Umgang mit den alltäglichen Problemen des Erwachsenwerdens. Einige Dinge haben mich zwar irritiert, wie die Wortwahl die ich erwähnt habe und einige ungeklärte Rätsel, dennoch hatte ich viel Freude mit Lenas und Dante Abenteure.
"Das Herz der Zeit" empfehle ich für jüngeren Lesern so zwischen zehn und zwölf Jahren.
Ein wirklich schönes Buch, das ich gerne weiterempfehle.

Ich gebe "Das Herz der Zeit" in meiner Rezension 4 von 5 Sternen.

XOXO eure Leini

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