[Rezension] Morgen irgendwo am Meer von Adriana Popescu

Rezensionsexemplar 

Ein goldener Mercedes, Wind in den Haaren und das Meer vor Augen - vier Jugendliche auf dem Weg nach Lissabon ...

Was Romy, Konrad, Nele und Julian auf ihrem gemeinsamen Weg nach Lissabon erwartet, scheint der perfekte Sommerroadtrip nach dem Abitur zu sein. Doch dass jeder von ihnen weit mehr als nur leichte Sommerklamotten im Gepäck hat, wird dem eher durch Zufall zusammengewürfelten Quartett erst im Lauf der Reise klar. Denn in Wahrheit geht es bei diesem Roadtrip um nichts weniger als die Suche nach sich selbst, dem eigenen Leben, der großen Liebe und wahrer Freundschaft.


Ab 12 Jahren
Kostet 13€
Erschienen bei cbt


Hinter diesem Buch steckt viel mehr als eine lockerleichte Feelgood-Geschichte, in der es nur um Spaß und einen Roadtrip nach Lissabon geht.
Gleich mehrere Lebens- und Liebesgeschichten voller Emotionen werden hier wunderschön ehrlich und ergreifend geschildert. Jeder der vier Protagonisten hat sein/ihr eigenes Päckchen zu tragen und im Laufe der Geschichte erfährt man über jeden der vier immer mehr. Ich habe mit Nele, Romy, Julian und Konrad geweint, gelacht, gelitten und sie unglaublich gerne auf ihrer Reise begleitet, die nicht immer einfach war, aber umso spannender durch die bewegenden und auch erschütternden Schicksale die hier erzählt werden.

Romy, die grade Abi gemacht hat, möchte die Welt entdecken, ein Abenteuer erleben und einen aufregenden Sommer mit ihren Freund Julian verbringen. Der wiederum unglaublich verliebt in seine Freundin ist und ihr den Wunsch nach einem "Sommer ihres Lebens" nur zu gerne erfüllen möchte, vor allem aber will er einfach nur weg von zu Hause.
Doch leider steht nicht nur er auf die sensible und sehr Reife Romy, sonder auch Konrad ist bis über beide Ohren verknallt in sie und möchte sie nun endlich für sich gewinnen.
Konrad mochte ich zu Beginn sogar gar nicht, ich finde es nicht richtig, jemandem das Mädchen auf biegen und brechen ausspannen zu wollen. Er ist auch insgesamt ein sehr düsterer Charakter, der es einen schwer macht, den Zugang zu ihm zu finden. Aber mit den Seiten gewinnt mal ihn auch lieber.
Am coolsten fand ich die Hobbyfotografin Nele. Sie ist spritzig, aufgeweckt und sehr selbstbewusst.
Doch hinter jeder dieser Fassaden, versteckt sich so viel mehr, als auf den ersten Blick zu erkennen ist.
Wir lernen alle sehr gut kennen, da die Erzählersicht immer wieder wechselt und jede/r mal an die Reihe kommt. Sehr gut finde ich, dass über jedem Wechsel der Name der betreffenden Person steht, so kommt es nicht zu Verwechselungen und machte es mir leicht, mich auffiel neue Szene einzustellen. Denn diese vier sind so unterschiedlich wie man nur sein kann und es ist gut, wenn man sich vor jeden neuen Abschnitt kurz auf die fesselnden und emotionale Geschichte besinnt.
Am Anfang sind alle noch recht verschlossen, behalten ihre Geheimnisse für sich, öffnen sich aber mit der Zeit und nach und nach erschließen sich einem die Lebensgeschichten.
Es ist ein bisschen verrückt wie es schließlich zu diesem Roadtrip kommt und ein paar Mal musste ich über die Ereignisse schmunzeln. Aber viel öfter hat mich Adriana P. zu tränen gerührt. Also, haltet die Taschentücher bereit, Leute. Hier bleibt kein Auge trocken.

Obwohl das Buch kein Fantasyroman ist, was ich ja bevorzug lese, hat mich "Morgen irgendwo am Meer" gefesselt. Man könnte sagen, dass am Ende jeden Kapitels ein kleiner Cliffhanger ist, der einen grade zu zwingt weiter zu lesen. Es interessiert einen unglaublich, wie es mit der Geschichte der einzelnen Charakter weiter geht und auch was genau in der Vergangenheit passiert ist und sie zu dieser Person gemacht hat.
Es ist schwierig genau zu erzählen, was so spannend ist, denn dann würde ich Spoilern. Deswegen möchte ich es hiermit belassen und nicht mehr zum Inhalt sagen. Es wäre zu schade, vorweg zugreifen und euch den Spaß am Lesen zu nehmen.

Adriana Popescus Schreibstil ist. Einfach. Himmlisch. Sie schreibt so unglaublich berührend und arbeitet die Gefühle der vier so detailliert heraus, dass ich Gänsehaut bekommen habe. Die Autorin versteht es, die Emotionen jedes einzelnen dem Leser durch Worte und Beschreibungen nahe zu bringen und so werden Romy, Julian, Nele und Konrad zu viel mehr als Wörter auf einem Blatt, sie werden zu lebendig, fühlen und denkenden Wesen, deren Welt einen noch begleitet, wenn man das Buch längst weg gelegt hat. Sie weiß genau wie sie mit Worten umgehen muss, um den Leser zu berühren.
Außerdem schreibt sie flüssig, verwendet unkomplizierte Wörter und Satzstellungen, weswegen das Buch sehr angenehm zu lesen ist.



Das Cover finde ich schön. Doch finde ich, dass es die tiefgreifenden Emotionen und die Bedeutung des Buches nicht so wirklich rüber bringt. Dennoch lässt es sich durchaus sehen und macht sich hübsch im Regal.

Mir ist der Roman unter die Haut gegangen!
Ich würde "Morgen irgendwo am Meer" nicht als leichte Lektüre für den Strandurlaub bezeichnen, obwohl es auch kein harter Tobak ist. Das Buch hat tiefe, ist sehr emotional und ergreifend und dennoch fröhlich und sonnig.

Ich kann dem Buch nichts anderes als 5 wohlverdiente Sterne zu geben.
Absolute Leseempfelung von mir!

XOXO eure Leini

2 Kommentare:

  1. Fand das Buch echt gut als ich es im Hotel an der Seiser Alm gelesen habe... nicht super anstrengend aber kurzweilig, das Richtige für den Urlaub

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    1. Ja, wirklich ein schöner Roman für den Urlaub.
      Liebe grüße

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