Rezensionsexemplar

Als die magische Krone der Elfen einem machtbesessenen
Menschen in die Hände fällt, steht alles auf dem Spiel: das Fortbestehen des
Elfenvolks genauso wie das Gleichgewicht der Welt. Alle Hoffnungen ruhen auf
der jungen Halbelfe Nill. Sie ist die Auserwählte – sie ist Nijura. Gejagt von
Grauen Kriegern, unterstützt nur von wenigen mutigen Gefährten und ausgestattet
mit der einzigen Waffe, die das Elfenvolk retten kann, macht sich Nijura auf
die gefährliche Reise zum Turm des Königs.
➰
Kostet 9,99€
Erschienen bei cbt
Vielen lieben Dank an Random House für das Rezensionsexemplar!

Bevor ich jetzt chronologisch beginne: Das Buch hat mir mit jeder
die ich gelesen habe, mehr gefallen und die Geschichte hat sich zunehmend
entwickelt.
Aber beginnen wir mal mit dem Prolog.
Denn der war wirklich schwach... Ich bin der Meinung, dass
ein Prolog einschlagen sollte wie eine Bombe, damit ich richtig Lust auf die
Story bekomme.
Leider war dem hier nicht so. Ich fand ihn lahm und nicht
besonders Eindrucksvoll. Obwohl das was im Prolog geschieht eigentlich total
die Bombe ist bzw. währe. Aber leider wurde der Inhalt nicht packen umgesetzt.
Beim Lesen fühlte ich mich wie ein Bötchen auf dem flachen Meer, dessen Segel
nicht mal von einem lauen Lüftchen gebläht wurden.
Dafür hat das erste Kapitel dann interessant Angefangen. Es
beginnt damit wie Scapa auf der Flucht ist. Das hat mich dann doch neugierig
gemacht, darauf wer er ist und was Kesselstadt denn für ein verrückter Ort ist.
Im Laufe der Seiten erfährt man dann mehr über ihn, seine
Vergangenheit und die Schattenseiten der Stadt. Die wirklich gut beschrieben
wird und ich konnte mir sehr gut vorstellen wie Kesselstadt sich in die tiefe
schraubte und sich wie ein umgedrehter Berg in die Erde gefressen hat. An
einigen Stellen fand ich aber leider den Schreibstil nicht gut, z.B wird in
zwei aufeinanderfolgenden Sätzen das Wort „drang“ verwendet, welches man durch
ein Synonym wunderbar hätte ersetzten können. Auch sind die Sätze zum Teil oft
sehr kurz und klingen abgehackt. Sie fließen nicht schon in einander über,
aaaaber, kleiner Lichtblick, das verbessert sich enorm. Der Schreibstil wird
immer besser.
Die Geschichte um die Straßenkinder Scapa und seine Freundin
Arane, die Puppentheater liebt und kühl und ein bisschen Blutrünstig scheint,
ist aufregend und man begleitet sie gerne auf ihrem Abendteuer in Kesselstadt,
denn sie wollen den Fuchsbau, eine alte Villa, die dem Gangsterboss gehört,
einnehmen.
Allerdings fragte ich mich dann doch zwischendurch, ob ich
denn das richtige Buch lese. Weil ich damit gerechnet habe, dass eine gewisse
Nill sich auf den Weg macht um die Elfenwelt zu retten. Doch stattdessen spinnt
sich ein Kleinkrieg zusammen und wäre da nicht der Prolog gewesen, in dem die
magische Elfenkrone „gestohlen“ wird, hätte ich geglaubt, dass das Buch falsch
gedruckt wurde.
Knapp 100 Seiten liest man bis überhaupt mal der Name „Nill“
erwähnt wird.
Hat mich irritiert, aber im Nachhinein war die Idee mal ein
bisschen Anders anzufangen, gar nicht schlecht, zumal sich einiges dadurch
erklärt, aber diese Vorgeschichte ging einfach zu lange, währenddessen habe ich mich immer wieder gewundert ob ich eigentlich im falschen Film ihm Buch bin . Ich möchte euch aber nicht zu viel verraten.
Aber noch mal zurück zu dem Kleinkrieg, wie ich ihn nenne.
Scapa und Arane versuchen mithilfe einer Bande Straßenkinder, die Betonung
liegt auf KINDER, eine Festung zu übernehmen, die einer Gruppe Erwachsener
Gangster, Betonung liegt auf ERWACHSEN, gehört. Und deren Boss scheint ein
richtig böses Tier zu sein. Der Plan den sie entwickeln, hinkt meiner Meinung
auf allen vieren und ist absolut nicht Umsetzbar ohne, dass sie aufzufliegen.
Da ich aber nicht Spoilern möchte, erzähle ich jetzt nicht weiter.
Ein bisschen gestört hat mich auch der ganze Schutt und Dreck
und Müll der sich überall häuft. Das verursachte mir beim Lesen auch ein ekliges
Gefühl. In meiner Vorstellung sind Elfen irgendwie strahlend und sauber,
ordentlich und schön. Ein bisschen so wie die Elben in „Herr der Ringe“. Hier
laufen sie Barfuß durch Schlamm und Regenmatsch, leben in skurrilen kleinen
Häusern und haben eine graue Hautfarbe. Daran musste ich mich erst einmal
gewöhnen.
Und auch die Namen sind alle ziemlich verrückt und ich
glaube, zum Teil, Neologismen. Namen zu erfinden finde ich cool, aber sie
sollten sich trotzdem mit ein paar normalen Namen abwechseln. Bruno ist so
ziemlich der einzige Name der normal ist, ansonsten stoßen wir auf Namen wie Kaveh,
Cev und Maferis. Und was ist bitte „Nill“ für ein seltsamer Name, der hat mich
sogar echt gestört und ich bin beim Lesen immer wieder über den Namen
gestolpert. Das hat genervt.
Als es dann mit der, ich sage mal, eigentlichen Geschichte
los gient, war ich wie gebannt, denn dann wird es richtig Spannend und
Aufregend. Man lernt die Charakter alle noch besser kennen und auch sie noch
mehr zu mögen. Man Bangt und Hofft mit ihnen. Mit jedem Kapitel baut sich die Geschichte mehr auf und ab der Mitte
ist es zeitweise mal so spannend, dass man gar nicht mehr merkt, wie man
umblättert. Die Geschichte dickt sich ein, bis sie Pudding sein könnte und man
muss einfach weiterlesen, bis man plötzlich am Ende ist und aus einer anderen
Welt auftaucht. Die Autorin, die mich am Anfang nicht so packen konnte, nimmt einem
mit auf eine abenteuerliche und wundersame Reise
Obwohl es manchmal schwierig zusagen war, wer Gut oder Böse
ist. Die Linien verschwimmen in diesem Buch immer wieder, weshalb es spannend
bleibt. Es ist eine Geschichte voller Mut und Freundschaft, über Liebe, aber auch
über Verrat und Verlust.
Kurz möchte ich erwähnen, dass einzelne Stellen minimal
langatmig sein können, aber wenn man dranbleibt, wird man nicht enttäuscht und
am Ende gibt es sogar noch mal eine Überraschung.
Ich habe die Taschenbuch-Version gelesen und finde das Cover
schön und ansprechend gestaltet. Es passt zum Inhalt, da Nill auf dem Cover abgebildet
ist und auch die Waffe „Elyor“. Den Kontrast zwischen dem grünen Vordergrund
und dem weißen Hintergrund, finde ich zu stark. Trotzdem finde ich das Cover
sehr ansprechend. Das Hardcover finde ich aber noch mal schöner und mega
eindrucksvoll. Es ist ein Cover zum Träumen.
Ein wirklich, wirklich toller Fantasy-Roman, dem ich
eigentlich 5 Sterne geben würde, aber für die Namen, den verwirrenden Anfang
und die Gefühle der dieser bei mir Auslöste, oh und für den etwas unlogischen
Versuch den Fuchsbaus zu übernehmen ziehe ich einen Stern ab.
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