[Rezension] Niemalswelt von Marisha Pessl


Rezensionshörbuch





Seit Jims ungeklärtem Tod hat Bee keinen ihrer Freunde mehr gesprochen. Als sich die fünf ein Jahr später in einem noblen Wochenendhaus an der Küste wiedertreffen, entgehen sie nachts nur knapp einem Autounfall. Unter Schock und vom Regen durchnässt kehren sie ins Haus zurück. Doch dann klopft ein geheimnisvoller Unbekannter an die Tür und eröffnet ihnen das Unfassbare: Der Unfall ist wirklich passiert und es gibt nur einen Überlebenden. Die Freunde sind in einer Zeitschleife zwischen Tod und Leben gefangen, in der sie dieselben elf Stunden immer wieder durchlaufen – bis sie sich geeinigt haben, wer von ihnen überlebt. Der Schlüssel zur Entscheidung scheint Jims Tod zu sein – in ihrer Verzweiflung beginnen die Freunde nachzuforschen, was wirklich mit ihm passiert ist, in jener Nacht, in der er in den Steinbruch stürzte. Und langsam wird klar, dass sie alle etwas zu verbergen haben.
Ab 14 Jahren
Kostet 18€ (Buch)
Kostet 13,95€ (Hörbuch Download)
Erschienen bei Carlsen (Buch)
Erschienen bei Hörbuch Hamburg (Hörbuch)



Als ich vor einiger Zeit das Buch Angefangen habe zu lesen, kam ich nicht sonderlich weit, vielleicht bis Seit 5 oder 6, denn ich fand den Schreibstil unfassbar anstrengend und kompliziert.
Ich habe den Einstieg einfach nicht geschafft und wusste auch um ehrlich zu sein nicht, ob die Protagonistin aus ihrer Gegenwart oder Vergangenheit erzählt. Es war super verwirrend und anstrengend.
Deshalb habe ich abgebrochen.
Da ich aber fand, dass die Geschichte unglaublich interessant klingt, habe ich das Hörbuch angefragt.
Und das war mein großes Glück!

Der Einstieg ist mir dank der tollen Leserin einwandfrei gelungen und was ich beim Lesen selbst nicht geschafft habe (Mensch bin ich doof :D ) gelang mir nun endlich.
Ich habe sofort verstanden worum es geht und war Feuer und Flamme.

Die Geschichte beginnt einige Zeit nach dem tragischen Tod von Jim, Beer Freund. Bei ist damals einfach abgehauen, hat sich selbst eine Auszeit verordnet und ihren Freunden den Rücken zu gekehrt. Doch jetzt hat eine dieser Freundinnen Geburtstag und Bei fährt kurz entschlossen hin. Vor allem aber will sie heraus finden was mit ihrem Freund wirklich passiert ist. Denn sein Tod wird als Selbstmord oder Unfall dargestellt, doch das will Bei nicht glauben.
Bee fährt also zu dieser Freundin und wird, etwas überrascht zwar, auf die Party eingeladen und geht mit ihren alten Freunden feiern.
Dabei fühlt sie sich aber nicht ganz wohl, etwas hat sich verändert zwischen ihnen allen und am Ende fahren alle mehr oder weniger schlecht drauf und betrunken durch den Regen wieder nach Hause. Dabei passiert ein Unfall, der zu erst Harmlos erscheint, sich dann aber als Tragödie entpuppt.
Denn sie alle sind (beinahe) gestorben und hängen jetzt in einer Zeitschleife fest.
Alle sind ziemlich verstört und bekommen Panik. Und der Weg aus diesem Schlamassel ist nicht gerade erfreulich.

Das Buch ist an einige Stellen sehr spannend, dann Wiederrum sehr langatmig. Vor allem der Anfang, war sehr sprunghaft.
Als die Jugendlichen dann in der Zeit feststecken, wird oft ausführlich beschrieben, was so alles an einem Tag passiert, was recht langatmig war. Bee und ihre Freunde sondern sich von einander ab und gehen ihre eigenen Wege. bei aber schafft es erst nicht, alleine klar zu kommen und spioniert ihren Mitgefangenen nach. Das ist schon recht interessant, aber es passiert nicht wirklich was und man wünscht sich doch, dass sie alle endlich mal zum Punkt kommen
Auch hat mich die Szene verwirrt, in der der Wacher das erste Mal auftaucht und ihnen erzählt, dass sie in einer Zeitschleife fest stecken. Das war noch bevor sie alle selbst merken konnten, das etwas nicht stimmt und er fällt mit der Tür ins Haus und ist viel zu schnell.
Hier hätte man vielleicht noch einen Tag warten können, bevor man das Rätsel löst, um die Spannung aufzubauen. Vor allem hatte der Wächter eine total spannende und auch gruselige Person sein können, die dem ganzen etwas aufregendes hätte Verein können, wenn er nur mal öfter aufgetaucht wäre. Hier ist viel Potential flöten gegangen.
Allerdings hat das Buch auch etwas, dass einen Weiterhören lässt, denn es ist alles interessant genug um wissen zu wollen, wie es ausgeht.
Aber erst als es dann darum geht, was wirklich mit Jim passiert ist, wird es aufregend und die Spannung zieht an.

Bees ehemaligen Freunde, die übrigens ALLE keine normalen Namen haben, sind fast alle verwöhnte Gören, die nie gelernt haben, dass Fehler und Fehltritte ihre Konsequenzen haben. Und dem entsprechend verhalten sie sich auch.
Ich denke mal, dass ist so gewollt, aber ich konnte keinen von diesen "Freunden" leiden. Sie waren alle anstrengend, arrogant, selbstverliebt und exzentrisch. Außerdem viel es mir wahnsinnig schwer, die alle auseinander zu halten, grade wegen der seltsamen Namen. Whitley, Cannon, Kipling...



Mir hat hier einfach das besondere Etwas gefehlt, um mit ihnen mit Fieber oder leiden zu können.
Bee selbst konnte ich nicht so recht einschätzen. Sie macht zum einen einen sehr mutigen und intelligenten Eindruck, auf der anderen Seite ist sie weinerlich und kindisch. und sehr in sich zurück gezogen. Daher bekommt man nicht halb so viel über ihre Gefühlswelt mit, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich bin nicht ganz sicher, wie alt die alle sind, aber Bee würde ich manchmal auf 15 oder 16 einschätzen. Dabei ist sie auf jeden Fall älter, da sie Autofahren darf, genau so wie ihre Freunde.
Bei ihr hat mir der Tiefgang gefehlt, sie war recht blass und uninteressant. Man hätte auch außer Sicht einer anderen Person schreiben können.
Martha war die einzige die ich interessant fand, leider hat man auch über sie zu wenig erfahren.

Der Schreibstil ist wirklich toll und sehr angenehm, die Autorin kann Sätze bauen und mit Wörtern umgehen. Allerdings finde ich, dass sich die Autorin manchmal unglaublich in Nebensächlichkeiten verliert. Wenn sie beschreibt was Bee den Sommer über getan hat, belässt sie es nicht bei zwei oder drei Beispielen, sie beschreibt Seitenfüllend was Bee so alles "tolles" gemacht hat. Das ist total langweilig und zeitraubend. Leider passiert dies öfters in der Geschichte, dadurch verliert sie total an Spannung und ich habe mich Stellenweise gelangweilt. Außerdem werden immer wieder Vergleiche gemacht, etwas ist wie... oder "es war so als ob..." oder es wird in Metaphern gesprochen. Auch hier übertreibt die Autorin völlig und es wirkt gewollt und (sorry) nervt. Ein paar Mal ist das ja total nett und interessant und man kann sich besser vorstellen was gemeint ist, aber in der Masse ist es anstrengend. Auch fehlen mir in dem Buch spannende und starke Dialoge. Allerdings weiß die Autorin mit Worten umzugehen und sich auszudrücken.

Das Ende war dann sehr platt und einfach. Nicht besonderes. Allerdings kann man mit dem Ende zufrieden sein.

Insgesamt war mir die Geschichte zu oberflächlich, nicht albtraumhaft oder schockierend gruselig genug. Mir hat der Tiefgang gefehlt, da die Figuren farblos waren, ihre Dialoge und Konflikte fad und die Spannung nur mäßig.
Leider hat mir das Buch nicht so gut gefallen. Obwohl die Geschichte großes Potential gehabt hätte und durch aus auch seine guten Stellen hatte.
Das Buch bekommt 2 1/2 Sterne von mir.

Das Hörbuch ist ja eine gekürzt Version des Buch und ich muss ein großes Lob aussprechen, denn es wurde hervorragend gekürzt.
Außerdem ist die Sprecherin Julia Nachtmann eine Göttin. Ich liebe ihre Stimme und die Art wie sie betont. Sie hat Bee so viel Ausdruck verliehen. Fantastisch!
Die Leser bekommt 5 Sterne von mir.

XOXO eure Leini

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