[Rezension] H.O.M.E. von Eva Siegmund

Rezensionsexemplar


Erwacht aus einem perfekten Traum?




Die siebzehnjährige Zoë hat ein perfektes Leben: Sie besucht eine Eliteakademie, gemeinsam mit ihrer großen Liebe Jonah. Doch plötzlich findet sie sich in einem heruntergekommenen Krankenhaus wieder. Angeblich lag sie zwölf Jahre im Koma und fragt sich nun verzweifelt: War alles nur ein Traum? Gemeinsam mit Kip, dessen Bruder Ähnliches durchlebt hat, deckt Zoë ein atemberaubendes Geheimnis auf. Sie muss sich entscheiden, auf welcher Seite sie steht und ob sie ihr perfektes Leben wirklich zurückhaben will.

Ab 14 Jahren
Kostet 13€
Erschienen bei cbt


Ein Buch genau nach meinem Geschmack:
Die Welt scheint für Zoë zu Beginn perfekt zu sein, sie hat einen tollen Freund, mag ihr Leben, auch wenn sie einen strengen Plan hat, an den sie sich zu halten hat und scheint sehr zufrieden zu sein. Doch dann wacht sie in Berlin auf und alles ist anders. Berlin ist ein trostloser, grauer Ort. Dort führt man ein kaputtes Leben, ohne Natur und ohne Wasser. Alles ist Zoë so fremd, die Dürre und das Elend ist wirklich sehr gut heraus gearbeitet und dadurch sehr ergreifend. Zoë Gefühlschaos ist mit Händen zu greifen und nachzuspüren, so gut beschreibt die Autorin ihr Wechselbad der Gefühle. Der Kontrast zwischen den zwei Welten ist so krass, die Unterschiede so enorm, dass einem das Elend in Berlin nur noch schlimmer erscheint.
Und die allgegenwärtige Frage "Was ist real" begleitet einen von Seite zu Seite. Wo überschneiden sich Traum und Realität? Wie weit würdest zu gehen um dein Ziel zu erreichen?
Fast durchgehend wird in H.O.M.E. die Spannung gehalten und wenn nicht, entstehen zum Glück keine langweiligen Leerstellen, nein in den ruhigeren Momenten sitzt man gemeinsam mit Zoë da und grübelt über all die Ungereimtheiten in ihrem Leben. Es gelang mir sehr schnell in dieses Buch reinzukommen und der flüssige Schreibstil hat ein leichtes vorankommen gefördert


Eva Siegmunds Schreibstil ich grandios! Sehr, sehr intensiv und deutlich, dadurch wir die Handlung sehr vorstellbar und real. Man bekommt gute Einblicke in die Katastrophe in der Zoë landet und mit derer sie zu kämpfen hat, ohne genau zu wissen, was zur Hölle eigentlich los ist.
Je weiter man liest, des to nerven aufreibender wird es, bis das Buch einen völlig in den Bann zieht und erst wieder ausspuckt wenn man die letzte Seite gelesen hat. Das die Kapitel rückwärts runter zählen und nicht wie gewohnt bei 1 beginnen, war auch sehr interessant und hat mich neugierig gemacht.
Es gab allerdings ein paar kleine Stellen in dem Buch die mich stutzig gemacht haben, weil sie nicht mit dem zusammen gepasst haben was ich zuvor gelesen hatte und auch im Laufe des Buches haben sich diese etwas ungenauen Tatsachen nicht absolut geklärt. Das ist als kleines Manko anzumerken. Mir gefällt es sehr, dass hier ein wichtiger Aspekt wie die Wasserknappheit angesprochen wird, wodurch die Menschheit ums Überleben ringt, doch leider ist diese Thematik etwas zu kurz gekommen. Vor allem weil es grade so ein wichtiges Thema ist, hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin stärker darauf eingeht.

Ich mag die 17 jährige Protagonistin Zoë Alma Baker sehr gerne. Sie ist eine ziemlich starke Persönlichkeit, ehrgeizig und mutig bist zum Ende. Sehr authentisch finde ich Zoë Ängste und ihre Befürchtungen nicht gut genug zu sein, damit wirkt sie sehr viel Menschlicher als die Heldinnen anderer Bücher, die vieles einfach achselzuckend wegstecken und sich ins Getümmel schmeißen, ohne je Selbstzweifel zu haben. Ab und zu verhält sie sich ein bisschen Naive, an ein paar Stellen haben ich mich sogar gewundert, aber das macht sie nur um so menschlicher.

Das Buch ist sehr unterhaltsam, Stellenweise sehr düster und staubig und extrem spannend. Allerdings für jemanden (wie mich) die schon sehr viele Dystopien gelesen hat, etwas vorhersehbar, aber damit muss man als Vielleser rechnen und ich finde, dass darf kein Kriterium sein um das Buch zu werten. Deshalb lasse ich diesen Punkt außen vor, erwähne ihn aber, falls ihr ebenfalls schon viele Dystopien gelesen habt und euch darauf einstellen könnt. ;)
Einiges musste man sich selbst zusammen Reimen und eine Fragen sind auch noch offen geblieben, aber das ist auch gut so, wozu sollte ich sonst den zweiten Teil lesen, wenn ich schon nach Band 1 alles weiß. Das Ende ist auch richtig fies und ich will endlich diesen zweiten Teil lesen! :D Der ja zum Glück bald erscheint. :)


Das Cover finde ich sehr interessant und Aufmerksamkeit Erweckend. Vor allem passt es hervorragend zum Inhalt. Sehr gut gewählt.


H.O.M.E. - Das Erwachen bekommt 4/5 Sternen. Wie oben bereits erwähnt, ziehe ich einen Stern ab, für die etwas unlogischen Stellen und dafür, dass zu wenig auf die Wasserknappheit eingegangen wurde, die ja eigentlich Hauptverursacher der Not ist.
Ansonsten ist das Buch wirklich sehr spannend und es lohnt sich absolut.

XOXO eure Leini

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